Christuskirche Gladbeck

Die Christuskirche Gladbeck soll zum zentralen evangelischen Standort in der Stadt werden. Das Konzept zum Umbau des Bestandsgebäudes stammt von Koschany + Zimmer Architekten KZA. Im Realisierungswettbewerb hat das Essener Büro im Frühjahr 2018 den ersten Platz belegt. Voraussichtlich im Spätsommer 2019 beginnt die Umsetzung des Entwurfs.

Aufgabe der Architekten war es, Lösungsansätze für die künftige Nutzung der Christuskirche zu finden. Denn das historische Gebäude soll als neues Gemeindezentrum ausreichend Raum für alle Aktivitäten der Mitglieder bieten und sich den wandelnden Bedürfnissen anpassen. Das vom KZA-Team vorgelegte Konzept greift diese Vorgaben auf: Es stärkt die bestehende Baustruktur und etabliert das neue Gemeindezentrum als Ort der Begegnung, Offenheit und Toleranz. Flexible Raumgrenzen ermöglichen eine multifunktionale Nutzung.

Dazu wird zunächst der Sakralraum der Christuskirche in reduzierter Größe neu definiert und als „Raum im Raum“ in den vorhandenen Baukörper eingestellt. Die Seitenwände werden als opake Schiebeelemente ausgebildet. Sie können im unteren Bereich geöffnet und beidseitig der Orgelempore „geparkt“ werden. Nach oben löst sich die Materialität auf und bildet eine transluzente Haut, auf der sich die Seitenlichtführung des Kirchenbestands abbildet.

Die Gruppenräume befinden sich in den Seitenschiffen der Kirche und werden in die Emporen eingezogen. Dank schiebbarer Glaselemente können sie dem Gesamtraum zugeschaltet werden. Bei großen Veranstaltungen wie Festgottesdiensten, Gemeindefeiern oder Konzerten kann der originäre Kirchenraum frei bespielt werden. Akustisch gesehen ist der gesamte Sakralraum nach wie vor Klangraum für die Orgel.

Der Entwurf sieht vor, die Fenster der Seitenschiffe bis auf den Boden des Erdgeschosses herunterzuziehen. Im linken Seitenschiff lässt sich das Gemeindecafé verorten: helle Räume, die einen freien Zugang zur Außenterrasse bieten und damit Offenheit symbolisieren. Der Jugendbereich ist in dem bestehenden rückwärtigen Anbau untergebracht. Auch hier bietet die Einteilung in verschiedene Bereiche größtmögliche Flexibilität für verschiedene Nutzungen.

Ausloberin des Wettbewerbs war die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Gladbeck. Der Entwurf von KZA setzte sich gegen fünf weitere Einreichungen durch.