…dann darf mindestens ein Tag in Abu Dhabi nicht fehlen.

Auf dem Tagesprogramm:
– ein bisschen Rennfahrer-Feeling: Rennstrecke und Hotel (Entwurf Asymptote Architecture)
– ein Hauch „Sex and the City“: das 7* Hotel Emirates Palace
– und Kultur: die Scheich Zayid Moschee und der Louvre.

Die Scheich Zayid Moschee ist die größte Moschee in den vereinigten Arabischen Emiraten und die achtgößte der Welt. Die Moschee ist komplett aus weißem Marmor angefertigt. Böden und Wände zieren aufwendige Intarsien und im Inneren liegt der weltweit größte handgeknüpfte Teppich der Welt (5627m²; 47to).

Aber wie leider bei vielen großen Sehenswürdigkeiten sind die Auswirkungen des Massentourismus auch hier deutlich spürbar.

Der Zugang vom Parkplatz führt (mittlerweile) durch einen unterirdischen Tunnel zur Moschee. Der Weg erinnert eher an eine duty-free Area im Flughafen als an ein Sakralbauwerk. Links und rechts werden in kleinen Shops Tücher und Gebäck angeboten, piepende Golfcarts fahren Touristen durch die Gegend und wer mag läuft über Rollsteige zum Eingang.

In der Moschee werden die Besucher via Absperrband geleitet und auch schonmal dezent darauf hingewiesen, nicht zu lange an einer Stelle zu verweilen – „MOVE ON; MOVE ON!“
Ein sehr eindrucksvolles und faszinierendes Bauwerk, dennoch ein etwas fader Beigeschmack der bleibt.


Das Gebäude was mich am meisten beeindruckt hat?

…der Louvre Abu Dhabi von Jean Nouvel.

Das ist ein Gebäude, bei dem mein Architektenherz höherschlägt – WOW

Ganz unscheinbar und unaufgeregt steht das Gebäude auf der Insel Saadiyat am Persischen Golf. Man erhascht einen ersten Blick auf das Kuppeldach, dann führt eine Leitwand den Besucher zum Haupteingang.

Die klassischen Ausstellungsflächen sind in Kuben untergebracht, die sich wie eine Perlenkette um den Innenhof unterhalb der Kuppel schlängeln. Das Raumkonvolut der Ausstellungsflächen wird überspannt von einer freitragenden, netzartigen Kuppelkonstruktion. Durchmesser 180m!

Aus dem Reisetagebuch: Um die Kuppel zu erleben, muss der Museumseintritt gezahlt werden. Wir waren mit Nicht-Architekten im Urlaub. Sie haben im Auto gewartet. Wie das so ist, hat man ein schlechtes Gewissen, wenn man zu lange braucht oder verharrt. Um aber zum Innenhof zu gelangen, ist die gesamte Ausstellungsfläche zu durchlaufen. Die immer wiederkehrenden, unterschiedlichen Blickbeziehungen zum Innenhof steigern die architektonische Vorfreude! Ich hoffe die Kunst sieht es mir nach, dass ich keine Augen für sie hatte. Im Vorbeigehen noch eben einen Mondrian fotografiert und mit Freude an Marcel Duchamps Bottlerack stehengeblieben. Aber das wars dann auch. Es ist auf jeden Fall zu empfehlen, genügend Zeit einzuplanen.

Die Kuppel besteht aus einer inneren und äußeren Verkleidung, dazwischen liegt die Tragkonstruktion.
Die ungleichmäßige Anordnung der Netzstruktur bildet ein spannendes Licht und Schattenspiel, das in einigen Bereichen von zusätzlichen Wasserreflektionen gekrönt wird.

Um Vögel zu vertreiben, ertönt lautes Vogelgezwitscher aus den Boxen. Was nützlich ist, um Verschmutzungen zu vermeiden, außerdem untermalt es akustisch diese unbeschreibliche Szenerie.

Der Louvre ist mit allen Sinnen erlebbar und an sich ein Kunstobjekt.
Er ist sein eigenes Ausstellungsstück.