Torten entstehen mit viel Geschick, Fantasie und den dazu passenden Utensilien. Genau damit arbeitet Tanja Hennen, gelernte Bauzeichnerin und langjährige Mitarbeiterin von KZA, in ihrer Freizeit. Im Gespräch verrät sie uns, wie sie die Leidenschaft für das Backen entdeckt hat, welche Zutaten sie für die Herstellung ihrer Motivtorten benötigt und worauf sie auf keinen Fall verzichten möchte. 

 

Tanja, du bist eigentlich gelernte Bauzeichnerin und arbeitest seit ca. 9 Jahren bei KZA. Was hat dich dazu veranlasst, dich hobbymäßig dem Backen zu widmen?

Eigentlich würde ich dieses Jahr schon 21 Jahre bei KZA arbeiten, musste aber zwischendurch einen anderen Weg einschlagen und bin jetzt seit 9 Jahren wieder dabei. In den 6 Jahren der Abwesenheit habe ich 2 Kinder bekommen und damit auch die Zeit (zwar nicht Anfangs – aber später) mich anderen Dingen zu widmen u.a. eben auch dem Backen. Inspiriert durch die Kinder, habe ich den Pfad der schnöden, normalen Kuchen irgendwann verlassen und mich an die ersten Versuche mit Fondant, dieser süßen Deckschicht, gemacht.

Rückblickend auf die ersten Torten kann ich nun sagen, dass dies ein sehr ausbaufähiges Hobby sein kann. Wenn man einmal angefangen hat, dann gibt es keine Grenzen.

Was zuerst nur für den häuslichen Gebrauch bestimmt war, weitete sich aber mit der Zeit immer weiter aus, so dass ich auch Anfragen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis bekam. Aber alles im Rahmen – schließlich ist es und soll es auch nur ein Hobby bleiben.

 

Welche Torten fertigst du grundsätzlich an? Für welche Anlässe sind deine Backkreationen gedacht? Wie viel Zeit benötigst du für die Anfertigung der Torten? Wie teuer sind die Zutaten für deine Kreationen?

Am liebsten arbeite ich außen herum mit Fondant oder auch Marzipan. Was in die Torte kommt, ist dann je nach Geschmack. Ob sie dabei 1- oder 2-stöckig sind ist auch egal. Darüber hinaus bin ich allerdings noch nicht gewachsen, da das dann meistens eine Frage des Transportes ist. Wie gesagt, es ist nur ein Hobby.

Ich backe Motivtorten für jeden Anlass. Geburtstag – Taufe – Hochzeit – Jubiläen.

Zeit? Ist relativ, da sich die Bearbeitung meistens auf 1-3 Tage hinzieht. Backen – füllen – eindecken. Wobei das Eindecken schon den größten Teil davon einnimmt.

Das alleine kann, je nach Torte und Motiv, schon mal 3-6 Stunden dauern.

Die längste Zeit, die ich je mit einem Kuchen verbracht habe, waren insgesamt 30 Stunden! Der war aber ein Mammutprojekt fürs Büro      [– KZA, Anm. d. Red.], welcher auch in den Kategorien „Gewicht” und „Größe” abgesahnt hat.

Der Preis lässt sich nicht immer nachhalten. Aber ich denke, dass ich für eine normale Torte über den Daumen gepeilt ca. 15-25 € allein für die Zutaten benötige. Es kommt auf die Produkte an.

Im Prinzip sind die Torten aber unbezahlbar, wenn man so will. Immerhin steckt Handarbeit, Zeit und Liebe in ihnen.

 

Welche Backzutaten verwendest du? Auf welche Geräte in der Küche kannst du zur Herstellung deiner Backkreationen keinesfalls verzichten und warum?

Ich verwende ganz normale Zutaten, wie sie jeder zu Hause hat. Dazu kommen natürlich der Fondant (gekauft oder auch mal selbstgemacht), Lebensmittelfarben und auch spezielle Mittel, wie z.B. CMC, um Modellierfondant herzustellen. Dieser härtet dann aus und ist auch nicht für den Verzehr bestimmt. Die daraus entstandene Deko ist quasi ewig haltbar, solange sie nicht feucht wird. Für größere zu modellierende Teile benutze ich auch gerne Mal eine Masse aus Frühstücksflocken, wie z.B. Weizenpops, und Marshmallows, die ich dann mit Fondant eindecke. Wie man sieht, braucht man nicht immer einen Kuchen als Grundlage. Was bei mir nicht verwendet wird, sind Backmischungen. Auch kein Sahnestand oder dergleichen.

Das aller, aller wichtigste Gerät in meiner Küche ist – ja klar, auch der Backofen – aber definitiv meine geliebte Küchenmaschine (nein, nicht die aus dem Hause der Staubsaugervertreter). Sie ist meine starke 3.te Hand. Sie rührt, schlägt, reibt alles, was ich für die weitere Bearbeitung benötige. Ohne sie…NO WAY!!!

Dazu kommen Backformen mit herausnehmbaren Böden in verschiedenen Größen, Backrahmen und meine 2 riesigen Kisten mit dem ganzen Zubehör. Ganz wichtig sind natürlich auch die Matten, auf denen ich die Einschlagmasse ausrollen kann, um sie anschließend über die Torte zu legen.

 

Viele Menschen denken, dass schöne Torten nicht besonders gut schmecken, oder viel zu süß sind. Wie gelingt es dir, dieses Vorurteil zu entkräften?

Ist das so? Glauben wirklich viele Menschen, dass schöne Torten nicht schmecken? Ich meine, dass die meisten einfach zu süß sind, steht außer Frage. Ich selber mag es auch lieber, wenn sie nicht so süß sind. Dazu reduziere ich gerne mal den Zuckeranteil im Teig. Oder wähle Füllungen, die aus Früchten bestehen. Die meisten Menschen lassen aber den Fondant auf dem Teller zurück, weil er entweder zu süß ist oder einfach nicht schmeckt. Das ist ok.

Auf Zuckerausstauschstoffe hingegen verzichte ich. Schließlich sollen meine Kreationen ja schmecken – Kalorienzählen ist da nicht angebracht.

Ich bedanke mich für das interessante Gespräch und wünsche dir weiterhin viel Erfolg und Freude mit deinen Motivtorten. 

 

 

Alle Fotos wurden uns freundlicherweise von Tanja zur Verfügung gestellt! Das Titelfoto zeigt das „Mammutprojekt“.