Wie sich der Arbeitsalltag von Architekten verändert, merkt jeder von uns beinahe jeden Tag.

Sowohl Tusche als auch die ersten computergestützten Zeichnungen in 2D haben wir gar nicht mehr kennengelernt. Mit dem Start unserer Bauzeichner-Ausbildungen 2015 und 2016 war für uns von Beginn an das Arbeiten in dreidimensionaler Umgebung Routine.

Die Planungsmethode BIM – kurz für Building Information Modeling – mit all ihren Workflows und Informationen versetzt die Branche und das Büro in einen Wandel, den wir voller Begeisterung mitgehen, und wir lernen jeden Tag dazu.

In der dreidimensionalen Planung sind Wände und Türen nicht mehr nur Bauteile, sondern sie haben Eigenschaften, z.B. aus welchem Material sie sind und wie die Texturen in realistischer Darstellung aussehen. Diese Eigenschaften kann man sich auf verschiedenste Weise zu Nutze machen, beispielsweise für Visualisierungen.

Es gibt viele Möglichkeiten, wie man ein Projekt visualisieren kann. Dazu gehören Renderings, Filme, aber auch Begehungen des Modells mit einer VR-Brille.

Virtual Reality in einem Architekturbüro?

In der Spieleindustrie ist Virtual Reality schon sehr lange ein großes Thema. Erfahrungen in der virtuellen Realität sind lebhafter und detaillierter als das Spielen eines herkömmlichen Spiels. Inhalte werden anders wahrgenommen, und das Gefühl für Raum und Atmosphäre ist ein ganz anderes.
Man hat deshalb erkannt, dass all diese Themen nicht nur für Spiele relevant sind, sondern auch in anderen Branchen ihre Anwendung finden, beispielsweise in der Architektur.

Glücklicherweise hat man die Vorteile der virtuellen Realität auch bei uns im Büro gesehen, und seit 2017 sind wir im Besitz einer VR-Brille mit passendem Equipment. So haben wir die Möglichkeit, unsere modellierten Gebäude virtuell zu begehen.

Egal ob junger Bauherr oder ältere Bauherrin, Mitarbeiter oder Chefs – hat man einmal die VR-Brille auf der Nase, ist man im Projekt versunken und lernt das Bauvorhaben auf eine ganz neue Art und Weise kennen. In nicht mehr als zehn Minuten aufgebaut, bietet uns die Brille die Möglichkeit, nicht nur über Entwürfe zu diskutieren, sondern auch Modelle in der Ausführungsplanung auf Fehler zu prüfen.

Uns gefällt die Vorstellung, dass in Zukunft der Fokus der Visualisierung nicht mehr nur auf Renderings von Perspektiven liegt. Architekten und Bauherren können ihre Gebäude bereits im Planungsprozess erleben. Es bleibt spannend, wie auch andere „branchenfremde“ Themen, z.B. Game Engines oder Augmented Reality, Einfluss auf die Architektur nehmen werden.